Klassenerhalt! Erste feiert nach 6:2 über Mülheim

Die erste Mannschaft hat durch einen deutlichen 6:2-Erfolg über den stark ersatzgeschwächten Tabellenletzten SV Mülheim-Nord V und die gleichzeitige Schützenhilfe von Castrop-Rauxel II (vielen Dank!) auf den letzten Metern der Verbandsklasse-Saison den Klassenerhalt perfekt gemacht! Spätestens nach den vielen Ausfällen bei den Gastgebern war man als klarer Favorit in das eigene Spiel gegangen, was sich nach Siegen von Michael Glahn, Frank Block, Peter Wernitz, Peter Spillmann und Alfred Kotlar bei nur einer Niederlage deutlich im Ergebnis widerspiegelte. Das große Zittern begann erst nach dem Mannschaftssieg, da man auf die Hilfe der Castroper gegen den direkten Konkurenten Oberhausener SV III angewiesen war und es lange dauerte, bis das Ergebnis aus Castrop bekannt war. Doch nach gefühlten Wochen und Monaten des Wartens und Aktualisierens der Tabelle (in Wirklichkeit waren es zwei Stunden) war klar: Wir werden auch im nächsten Jahr auf Verbandsebene antreten dürfen…

Die Ausgangslage versprach bereits Spannung bis zum Schluss. Die dritte Mannschaft des Oberhausener SV lag punktgleich mit uns auf dem letzten Nichtabstiegsplatz, hatte aber deutlich mehr Brettpunkte, sodass wir am letzten Spieltag in jedem Fall einen Mannschaftspunkt mehr erzielen mussten als unser Konkurrent. Das allerdings war unter normalen Umständen gar nicht so unwahrscheinlich. Während wir es mit dem Tabellenletzten Mülheim-Nord V zu tun bekamen, reisten die Oberhausener zum Tabellendritten Castrop-Rauxel II. Das Problem: Sowohl für Mülheim-Nord, die bereits als Absteiger feststanden, als auch für Castrop-Rauxel, die nur noch theoretische Aufstiegschancen hatten, stand im letzten Kampf nichts mehr auf dem Spiel, weshalb die Situation letztlich völlig unberechenbar war. Bei Bekanntgabe der Aufstellungen stand fest: Zumindest die Mülheimer schienen mit der Saison schon abgeschlossenen zu haben. Am Großkampftag – alleine drei Mülheimer Mannschaften hatten Heimspiele – hatten sie anscheinend alle Hände voll zu tun, überhaupt alle Bretter zu besetzen. Drei Spieler der fünften Mannschaft waren zur vierten hochgezogen worden, sodass die fünfte Mannschaft wiederum mit Spielern von weiter unten aufgefüllt werden musste. Wir dagegen konnten fast unsere nominell stärkste Mannschaft aufbieten, wodurch wir an allen Brettern eindeutig favorisiert waren.

Die Spiele begannen entsprechend vielversprechend. Mein Gegner an Brett 1, Klaus Beckmann, kannte sich mit meiner Eröffnungsvariante anscheinend nicht gut aus und konnte sich kaum entwickeln. Romuald Samisch (Brett 6 gegen Lara Paulweber) und Christian Mayeres (Brett 8 gegen Carolin Frank) setzten ihre jungen Gegnerinnen früh unter Druck, wobei Christian einen Bauern gewinnen konnte. Peter Spillmann hatte nach einer Gambit-Variante seines Gegners Erwin Kraska an Brett 3 ebenfalls einen Bauern mehr, die Stellung bot aber noch Chancen für beide Seiten und Peter musste früh lange nachdenken. Das erste Ergebnis lieferte mal wieder Albert Wernitz, der sich an Brett 2 mit seinem Gegner Maximilian Vavro auf Remis einigte.

Die Führung für Altstadt durfte ich besorgen – allerdings nur aufgrund völlig verschiedener Auffassungen bzgl. des richtigen Zeitpunkts zum Aufgeben. Während Frank Block an Brett 7 gegen Kajo Paulweber in der Zwischenzeit einen ganzen Turm ohne jegliche Kompensation mehr hatte, sein Gegner die Stellung aber noch weiterspielte, bis außer des Turms und der Könige nur noch Bauern übrig blieben, gab mein Gegner auf noch bevor ich überhaupt Material gewonnen hatte. Einen Bauern hätte ich zwar gewinnen können, einen Plan für entscheidenden Vorteil aber erst noch entwickeln müssen (dafür allerdings auch genug Zeit gehabt, bezogen auf Uhr und Stellung). Die Gratulation nahm ich natürlich trotzdem gerne entgegen. Frank konnte so wenig später den zweiten vollen Punkt beisteuern.

Auch die anderen Partien entwickelten sich positiv für uns. Roman und Christian hatten zwar noch keinen entscheidenden Vorteil, machten aber nach wie vor Druck. Peter S. lehnte ein Remisgebot ab und schien langsam das richtige Rezept gefunden zu haben. Peter Wernitz hatte an Brett 5 gegen Werner Nötzel deutlich aktivere Figuren als sein Gegner. Alfred Kotlars Stellung (Brett 4 gegen Reinhold Machalitza) war unklar. Alfred hatte die offene c-Linie besetzt, dafür wirkte seine Königsstellung nicht allzu sicher. Schließlich konnte Peter W. seine Figuren zu einem sehr schönen Königsangriff postieren, dem sein Gegner nichts entgegenzusetzen hatte.

Nach Peters Sieg lagen wir bereits komfortabel mit 3,5:0,5 in Front und der Sieg war wohl nur eine Frage der Zeit – dachten alle. Denn dann begannen wir gleich an mehreren Brettern zu schwächeln. Gerade als es schien, als könne Christian eine Figur gewinnen, überzog er seine Stellung und stellte Material und Partie ein (3,5:1,5). Alfred hatte mit dem gegnerischen Königsangriff offenbar zu kämpfen und opferte eine Qualität ohne sichtbare Kompensation. Roman schien sich etwas verzettelt zu haben und fand kein Rezept, um die gegnerische Verteidigung zu knacken. Glücklicherweise konnte Peter S. ungefähr zur selben Zeit erst eine Figur und dann eine Qualität gewinnen, weshalb der Mannschaftssieg letztlich nie wirklich gefährdet war. Peters Gegner versuchte sich noch an ein paar Tricks, stellte dann aber die hoffnungslosen Bemühungen ein. Der Mannschaftssieg war perfekt, weshalb unsere (oder zumindest meine) Gedanken in der Folge immer häufiger in Richtung des Spiels der Castroper abdrifteteten – zum Glück war meine Partie bereits beendet.

Roman musste sich letztlich mit einem Remis zufriedengeben. Alfred kämpfte in lockerer Atmosphäre weiter und schaffte es, die Stellung kompliziert zu halten. Das brachte ihm einige Drohungen gegen den gegnerischen König ein. Schließlich unterlief seinem Gegner tatsächlich noch ein Fehler. Alfred konnte eine Figur gewinnen und der Gegner opferte gleich noch eine zusätzliche Qualität. Den Vorteil der Mehrfigur ließ sich Alfred dann nicht mehr nehmen, er besorgte den 6:2-Endstand und sicherte sich damit wohl gleich noch den Titel für den Spieler mit den kuriosesten Partien der Saison.

Die Einzelergebnisse im Überblick:

Br. Rangnr. SV Mülheim-Nord 5 Rangnr. SC Recklinghausen Altstadt 1 2:6
1 34 Beckmann, Klaus 1 Glahn, Michael 0:1
2 36 Vavro, Maximilian 2 Wernitz, Albert ½:½
3 5004 Kraska, Erwin 3 Spillmann, Peter 0:1
4 47 Machalitza, Reinhold 5 Kotlar, Alfred 0:1
5 6002 Nötzel, Werner 6 Wernitz, Peter 0:1
6 63 Paulweber, Lara Maria 7 Samisch, Romuald ½:½
7 64 Paulweber, Kajo 8 Block, Frank 0:1
8 66 Frank, Carolin 1001 Mayeres, Hans-Christian 1:0

 

Die eigene Aufgabe war erledigt, nun begann das bange Warten. Und die Castroper machten es spannend. Erst um ca. 20:45 war das Ergebnis online – und nun war klar: Altstadt bleibt in der Verbandsklasse! Castrop hatte Oberhausen mit 5:3 geschlagen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für die Schützenhilfe! Es ist leider nicht immer selbstverständlich, dass Spiele trotz der Bedeutungslosigkeit für die eigene Zukunft bis zum Saisonende derart ausgekämpft werden. Die weiteren Ergebnisse: Aufsteiger Dortmunder SV bezwang WD Borbeck II mit 5,5:2,5. SF Brackel III schlug den SC an der Uni Bochum mit 5:3 und steigt evtl. ebenfalls auf. Bochum dagegen konnte die theoretische Chance auf den Klassenerhalt erwartungsgemäß nicht nutzen und bleibt auf Platz 9. SV Horst-Emscher II besiegte den SV Ahlen II mit 5:3, bleibt aber trotzdem hinter den Ahlenern auf Platz 5.

Herzlichen Glückwunsch an die beiden Dortmunder Mannschaften zum Aufstieg bzw. zur Qualifikation für die Aufstiegsrunde!

Die Abschlusstabelle im Überblick:

Pl. Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sp + = MP BP
1 Dortmunder SV 1 ** 5,0 4,0 4,5 4,5 5,5 7,0 5,0 5,5 6,0 9 8 1 0 17 47.0
2 SF Brackel 3 3,0 ** 4,5 4,0 8,0 5,5 6,0 5,0 5,0 6,0 9 7 1 1 15 47.0
3 SV Castrop-Rauxel 2 4,0 3,5 ** 4,0 5,0 4,0 5,0 5,0 4,5 5,0 9 5 3 1 13 40.0
4 SV Ahlen 2 3,5 4,0 4,0 ** 3,0 4,0 4,5 4,5 6,0 4,5 9 4 3 2 11 38.0
5 SV Horst-Emscher 2 3,5 0,0 3,0 5,0 ** 5,0 5,5 4,5 4,0 4,5 9 5 1 3 11 35.0
6 Weiße Dame Borbeck 2 2,5 2,5 4,0 4,0 3,0 ** 4,0 4,0 5,0 5,0 9 2 4 3 8 34.0
7 SC Recklinghausen Altstadt 1 1,0 2,0 3,0 3,5 2,5 4,0 ** 4,5 5,0 6,0 9 3 1 5 7 31.5
8 Oberhausener SV 3 3,0 3,0 3,0 3,5 3,5 4,0 3,5 ** 5,0 5,0 9 2 1 6 5 33.5
9 SC an der Uni Bochum 1 2,5 3,0 3,5 2,0 4,0 3,0 3,0 3,0 ** 5,0 9 1 1 7 3 29.0
10 SV Mülheim-Nord 5 2,0 2,0 3,0 3,5 3,5 3,0 2,0 3,0 3,0 ** 9 0 0 9 0 25.0
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