Erster Sieg für Altstadt I

Am dritten Spieltag der Verbandsklasse hat die erste Mannschaft im Kellerduell gegen den SC an der Uni Bochum den ersten Saisonsieg eingefahren und damit zwei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt gesammelt. Gegen das aktuelle Tabellenschlusslicht gelang durch Siege von Alfred Kotlar, Frank Block und Christian Mayeres (bei vier Remisen und nur einer Niederlage) ein 5:3-Erfolg.

Hier die Einzelergebnisse:

Br. Rangnr. SC Recklinghausen Altstadt 1 Rangnr. SC an der Uni Bochum 1 5:3
1 1 Glahn, Michael 1 Spiess, Timo-Christian ½:½
2 3 Spillmann, Peter 2 Hinkmann, Jens ½:½
3 4 Fuhrmann, Marc André 3 Peters, Olaf ½:½
4 5 Kotlar, Alfred 6 Oberkalkofen, Christof 1:0
5 6 Wernitz, Peter 7 Witt, Rainer ½:½
6 7 Samisch, Romuald 8 Hofer, Stefan 0:1
7 8 Block, Frank 1001 Reinhardt, Tobias 1:0
8 1001 Mayeres, Hans-Christian 15 Grabe, Martin 1:0

Nach zwei teilweise etwas unglücklichen Niederlagen zum Auftakt waren wir vor dem dritten Spiel schon ein wenig unter Druck. Doch auch unserem Gegner war es bisher nicht besser ergangen. Der SC an der Uni Bochum hatte sogar noch einmal einen halben Brettpunkt weniger gesammelt und rangierte knapp hinter uns auf dem letzten Tabellenplatz. Gerade deshalb war ein Sieg für uns natürlich Pflicht, denn eine Niederlage im direkten Abstiegsduell hätte das Ziel Klassenerhalt bereits nach drei Spieltagen in weite Ferne rücken lassen. Glücklicherweise hatten wir gegen Bochum fast das gesamte Personal zur Verfügung. Von den „ersten Acht“ fehlte nur Albert Wernitz (Position 2). Dafür kam sein Bruder Peter zu seinem ersten Saisoneinsatz. Auch Frank Block und Christian Mayeres standen wieder im Team. Auf der anderen Seite musste Bochum wie in den beiden vorherigen Spielen auf einen Spieler aus der zweiten Mannschaft zurückgreifen. Nach dem Bekanntwerden der Aufstellungen war ein ausgeglichenes Duell mit Nachteilen für Altstadt an den ersten beiden, dafür aber mit Vorteilen an den letzten beiden Brettern.

Tatsächlich entwickelte sich ein sehr spannendes Duell, bei dem es in Abwesenheit von Remisgarant Albert über drei Stunden dauerte, ehe die erste Entscheidung fiel. Die Startphase schien für Altstadt zunächst ordentlich zu verlaufen. Zwar war noch nirgendwo ein klarer Vorteil zu erkennen aber bei meinem ersten Rundgang hatte ich den Eindruck, dass die meisten Altstädter (Peter Spillmann an Brett 2 gegen Jens Hinkmann, Alfred Kotlar an Brett 4 gegen Christian Oberkalkofen, Romuald Samisch an Brett 6 gegen Stefan Hofer, Frank Block an Brett 7 gegen Tobias Reinhardt und Christian Mayeres an Brett 8 gegen Martin Grabe) ihre jeweils bevorzugten Stellungstypen erreicht hatten. Ich war an Brett 1 gegen Timo-Christian Spiess der einzige, der in der Eröffnung ziemlich zu kämpfen hatte und einige Drohungen des Gegners parieren musste. Marc Fuhrmann (Brett 3 gegen Olaf Peters) schien ebenfalls etwas auf dem falschen Fuß erwischt worden zu sein, er konnte sich aber unter Aufwendung einer Menge Bedenkzeit eine solide Stellung erarbeiten.

Nach und nach konnten wir uns dann tatsächlich auch materiellen Vorteil erarbeiten. Christian, Frank und Alfred konnten jeweils eine Qualität gewinnen. Auch ich konnte meine Stellung langsam konsolidieren. Peter W. (Brett 5 gegen Rainer Witt) sah sich dagegen einem starken Königsangriff ausgesetzt und geriet hierbei deutlich in positionellen Nachteil. Unangenehm war die Situation bei Roman, der – wie eigentlich immer – eine offene Stellung auf dem Brett hatte, in dieser aber die etwas weniger aktiven Figuren besaß. Peter S. hatte wie so häufig einen Königsangriff gestartet, doch sein Gegner verteidigte sich aktiv und hatte entsprechend auch einige Drohungen. Dann endlich folgte die Führung für Altstadt. Alfred hatte seine Qualität zurückgegeben und König und Turm angegriffen. Sein Gegner gab auf und übersah dabei anscheinend die Möglichkeit, den angegriffenen Turm in die Angriffslinie der Dame zu ziehen und zu retten. Ein solider Mehrbauer im Zentrum und damit eine bessere Stellung für Alfred wäre die Folge gewesen, dennoch hätte noch ein etwas längerer Kampf entstehen können. Kurze Zeit später einigte sich Marc mit seinem Gegner in komplett ausgeglichener Stellung auf Remis.

In der Zwischenzeit hatte auch ich mich befreien und einen Gegenangriff gegen den lang rochierten König meines Gegners starten können. Außerdem hatte ich einen nicht unwesentlichen Zeitvorteil, der jedoch, sobald ich über meinen eigenen Angriff nachdenken musste, schnell wieder verschwand. Auch hier brachte die Fülle von Drohungen gegen den gegnerischen König einen Qualitätsgewinn und eine klar bessere Stellung ein. Leider verpasste ich bei immer knapper werdender Zeit – es waren gerade einmal gut 20 Züge gespielt – mehrere bessere Fortsetzungen und den Gewinn. Als mein Gegner schließlich wieder ein paar Gegendrohungen aufstellen konnte und mir Remis bot, konnte ich aufgrund der Zeitnot in der immer noch sehr taktischen Stellung nicht ablehnen – 2:1 für Altstadt.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Frank hatte außer seiner Mehr-Qualität auch noch einen weit vorgerückten Freibauern erhalten und durch die entstehenden Drohungen einen Übergang in ein klar besseres Endspiel forcieren können. Als sein Gegner einen weiteren Figurenverlust nicht mehr vermeiden konnte, gab er auf, was eine Zwei-Punkte-Führung für Altstadt bedeutete. Währenddessen hatte Roman jedoch einen Bauern verloren und sah sich weiterem Druck seines Gegners ausgesetzt. Zunächst schien er sich wieder herankämpfen zu können, dann jedoch verlor er einen Springer und damit die Partie. Der alte Abstand war somit wieder hergestellt. Trotzdem sah es noch immer gut aus für Altstadt, da Christian nach wie vor besser stand und die Stellung bei Peter W. etwas verflachte, was ihm natürlich sehr entgegenkam.

Peter S. hatte es in der Zwischenzeit geschafft, den Konter seines Gegners komplett zu blockieren. In vermutlich leicht schlechterer Stellung konnte der Bochumer Kontrahent das Remis nicht mehr ablehnen. Als wenig später Christian endlich eine Möglichkeit fand, den Vorsprung weiter auszubauen und schließlich zum Mattangriff ansetzte, gab sein Gegner auf – die 4,5:2,5-Führung bedeutete den sicheren Altstädter Sieg! Zuletzt spielte noch Peter W., der auf einmal sogar selbst noch einmal einen Angriff hätte bekommen können, in Anbetracht des Gesamtergebnisses aber ein weiteres Remis beisteuerte.

Damit hat sich die erste Mannschaft durch eine sehr starke Teamleistung den ersten Erfolg der Saison gesichert und bewiesen, dass der Klassenerhalt absolut nicht unerreichbar ist. Durch die zwei Mannschaftspunkte verbessern wir uns in der Tabelle um einen Platz auf Rang 8. Zu einem Nicht-Abstiegsplatz fehlt nur noch ein Brettpunkt. Unsere Gegner aus Bochum stehen dagegen bereits mit dem Rücken zur Wand. In den weiteren Spielen siegte Brackel III mit 5:3 beim Oberhausener SV III, Castrop-Rauxel II ebenfalls mit 5:3 bei Mülheim-Nord V (beide Spiele schon letzte Woche), Horst-Emscher II mit 5:3 bei WD Borbeck II und der Dortmunder SV mit 4,5:3,5 beim SV Ahlen II. Hier die Tabelle im Überblick:

Pl. Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sp + = MP BP
1 Dortmunder SV 1 ** 4,5 5,0 6,0 3 3 0 0 6 15.5
2 SV Horst-Emscher 2 ** 5,0 4,5 5,5 3 3 0 0 6 15.0
3 SV Castrop-Rauxel 2 ** 4,0 5,0 5,0 3 2 1 0 5 14.0
4 SV Ahlen 2 3,5 ** 4,0 6,0 3 1 1 1 3 13.5
5 Weiße Dame Borbeck 2 3,0 4,0 ** 5,0 3 1 1 1 3 12.0
5 SF Brackel 3 3,0 4,0 ** 5,0 3 1 1 1 3 12.0
7 Oberhausener SV 3 3,5 3,0 ** 5,0 3 1 0 2 2 11.5
8 SC Recklinghausen Altstadt 1 2,5 3,0 ** 5,0 3 1 0 2 2 10.5
9 SV Mülheim-Nord 5 2,0 3,0 3,0 ** 3 0 0 3 0 8.0
9 SC an der Uni Bochum 1 2,0 3,0 3,0 ** 3 0 0 3 0 8.0

Die direkten Abstiegsduelle gegen Oberhausen und Mülheim-Nord folgen noch. Am 14.12. geht es zunächst weiter mit dem Spiel bei der Drittvertretung der Schachfreunde Brackel.

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