Altstadt I zurück in der Erfolgsspur

Die erste Mannschaft hat sich nach zwei sieglosen Spielen mit einem souveränen 6:2-Sieg gegen die Zweitvertretung der RSG Läufer-Ost im Aufstiegskampf zurückgemeldet. Beim vierten Heimspiel in Serie sorgte eine makellose Bilanz an den „Weiß-Brettern“ für den deutlichen Erfolg. Durch die zeitgleiche Niederlage von Unser Fritz II bei der SG Drewer hat Altstadt nun vorm abschließenden „Endspiel“ bei Unser Fritz eine glänzende Ausgangsposition im Kampf um den zweiten Tabellenplatz.

Dadurch, dass das letzte Spiel gegen Castrop-Rauxel III nach Recklinghausen verlegt worden war, war das Spiel gegen die RSG II nun schon das vierte Spiel im Kolpinghaus in Serie. Nach der bitteren Niederlage gegen Waltrop und dem enttäuschenden Unentschieden gegen Castrop musste dringend wieder ein Sieg her, um den zweiten Platz und die damit verbundene gute Ausgangssituation im Kampf um den Aufstieg nicht endgültig zu verspielen. Doch mit der zweiten Mannschaft der RSG wartete keine leichte Aufgabe auf Altstadt I. Die RSG rangierte in der Tabelle zwar „nur“ im gesicherten Mittelfeld, konnte aber über die gesamte Saison konstante Leistungen vorweisen (nie weniger als drei Brettpunkte in einem Mannschaftskampf). Bei Altstadt kehrten Albert Wernitz und Frank Block zurück in die Mannschaft, dafür setzten Joachim Bremer und Joachim Mallach aus. Bei Ost musste mit Bruno Leopold ein Spieler aus ihrer fünften Mannschaft aushelfen. Nach Wertungszahlen waren wir an jedem Brett zumindest leicht im Vorteil, den deutlichsten davon hatte Frank Stubbe an Brett 8.

Das Spiel begann gut für Altstadt. Frank S. konnte bereits früh einen Bauern gewinnen und damit den Favoritendruck etwas verringern. Auch ich fing an Brett 1 gegen Frank Schöbel gut an und konnte aufgrund einer ungewöhnlichen Eröffnungsvariante meines Gegners mit Schwarz früh ausgleichen und sogar einen Aktivitätsvorteil erreichen. Das erste Ergebnis gab es dann nach knapp über einer Stunde Spielzeit zu vermelden. Christian Mayeres hätte an Brett 7 gegen Jürgen Delling sehr früh in der Eröffnung einen Bauern gewinnen können, übersah diese Möglichkeit aber und musste mit Schwarz noch etwas länger um Ausgleich kämpfen. Als dieser Kampf erfolgreich war, einigten sich die beiden Spieler auf Remis. Kurz danach das nächste Remis: Romuald Samisch hatte gegen Walter Breuckmann an Brett 5 viele Figuren abgetauscht und konnte mit einer kurzen und relativ ereignislosen einen sicheren halben Punkt einfahren. Dann ging Altstadt durch Frank S. in Führung. Er hatte nach dem frühen Bauerngewinn eine Qualität für einen weiteren Bauern geopfert. Als sein Gegner wiederum kurz danach ziemlich grundlos einen Turm für einen Bauern opferte, war das Ende nur noch eine Frage der Zeit. Frank machte es sich noch unnötig schwer und übersah erst eine einzügige und kurz darauf eine dreizügige Mattmöglichkeit, ließ sich den Vorteil aber natürlich trotzdem nicht mehr nehmen und sorgte für den 2:1-Zwischenstand.

Auch an den anderen Brettern sah die Situation gut für uns aus. Ich hatte eine schwierig zu spielende, aber wohl immer noch bessere Stellung, Peter Spillmann war an Brett 2 gegen Heinrich-Christian Balke in Begriff, eine Bauernlawine am Königsflügel in Gang zu setzen, Peter Wernitz konnte gegen Elmar Hillebrand an Brett 4 einen recht deutlichen Entwicklungsvorsprung vorweisen und Frank Block schien an Brett 6 gegen Uwe Seifert gerade seine Figuren für einen Königsangriff in Stellung zu bringen. Außerdem hatten die RSGler an Brett 1 und 2 bereits einen großen Teil ihrer Bedenkzeit verbraucht, eine heftige Zeitnotphase war zu erwarten. Einzig bei Albert Wernitz (Brett 3 gegen Roman Pientka) war kein Vorteil zu erkennen. Und so war seine Partie auch die nächste, die in einem friedlichen Remis endete. Es stand 2,5:1,5 und alle laufenden Partien sahen gut für uns aus, aber uns allen ist spätestens seit dem Waltrop-Spiel bewusst, wie schnell sich so ein gute Situation ändern kann.

Glücklicherweise mussten wir nicht zu lange zittern, denn Peter W. konnte kurz danach die Führung ausbauen. Nach langem Überlegen schlug er mit seinem Springer einen Bauern und bot den Springer zum Opfer an. Beim Eingeben der Partien in den Computer stellte ich fest, dass das Opfer zwar nicht inkorrekt war, der Computer aber dennoch diverse bessere Fortsetzungen anzubieten hatte und Peters Gegner nach dem Springer-Zug noch einige Kampfmöglichkeiten zusprach. Allerdings hatte letzterer die Situation genau wie alle anderen Anwesenden (inkl. mir) als aus seiner Sicht aussichtslos eingestuft und sofort aufgegeben. Einige Minuten später musste ich mich schließlich mit einem Remis zufriedengeben. Ich war in der lange Zeit sehr komplizierten Stellung um Vereinfachung bemüht (an dieser Stelle sollte angemerkt werden, dass die Partie gerade einmal 18 Züge dauerte), musste aber einsehen, dass im Falle des Abtauschens der Figuren gar kein Vorteil für mich geblieben wäre. Ärgerlich, aber mit Blick auf die restlichen Stellungen nicht weiter tragisch. Ein Unentschieden war der Mannschaft damit zwar sicher, die endgültige Entscheidung zu unseren Gunsten aber erst einmal verschoben.

Doch auch diese sollte nur eine Frage der Zeit sein. Frank B. konnte seinen Königsangriff schließlich erfolgreich mit einem Matt beenden. Hier das schöne Ende seiner Partie:

Stellung nach 28…g6:

Stellung-FrankB

 

 

 

 

 

 

 

29. Sxg6+! fxg6 30. Dxg6 Dxf5 Nach 30…Ld8 folgt 31. Dh6+ Ke8 32. Dh8+ Sg8 33. Dxg8#, nach 30…Lxb4 folgt 31. Dxf6+ Ke8 32. Sg7+ mit Damengewinn. 31. Df7#

Die 5:2-Führung bedeutete den Mannschaftserfolg für Altstadt. Peter S. durfte schließlich noch den Schlusspunkt setzen. Er hatte zwar wieder recht viel Zeit verbraucht, sein Gegner aber hatte nochmal deutlich länger überlegt. Dass die Zeitnotphase dann trotzdem nicht erreicht wurde, lag daran, dass die Überlegenheit der weißen Figuren bereits deutlich vor dem 40. Zug erkennbar war. Peter konnte einen Bauern gewinnen, sein Gegner hätte ohne jegliches Gegenspiel nur noch abwarten können, wie Peter durch Hinzuziehen weiterer Figuren auch den König zu Fall gebracht hätte. Daher gab er auf, bereits um 17:30 endete der Mannschaftskampf mit einem deutlichen 6:2-Erfolg für Altstadt. Hier die Ergebnisse im Überblick:

Br. Rangnr. SC Recklinghausen Altstadt 1 Rangnr. Recklinghäuser SG Läufer-Ost 2 6:2
1 1 Glahn, Michael 9 Schöbel, Frank ½:½
2 2 Spillmann, Peter 10 Balke, Heinrich-Christian 1:0
3 4 Wernitz, Albert 12 Pientka, Roman ½:½
4 5 Wernitz, Peter 13 Hillebrand, Elmar 1:0
5 6 Samisch, Romuald 15 Breuckmann, Walter ½:½
6 1001 Block, Frank 16 Seifert, Uwe 1:0
7 1003 Mayeres, Hans-Christian 2001 Delling, Jürgen ½:½
8 1004 Stubbe, Frank 37 Leopold, Bruno 1:0

 

Auch abseits unseres Spiels gab es aus Altstädter Sicht Positives zu vermelden. Unser Konkurrent um den zweiten Platz, Unser Fritz II, musste Drewer knapp mit 3,5:4,5 den Vortritt lassen und ist nun wieder zwei Mannschaftspunkte hinter uns. Der erste Platz wird für uns wohl unerreichbar sein. Waltrop ließ im Gegensatz zu uns gegen den Tabellenletzten Castrop keine Punkte liegen und siegte mit 6:2. Für die Castroper bedeutet das den sicheren Abstieg. Für Spannung sorgt der überraschend klare 6:2-Erfolg von Sodingen III bei Constantin Herne sowie der insgesamt überraschende 4,5:3,5-Sieg von Erkenschwick III bei RE-Süd. Constantin, Sodingen und Erkenschwick liegen nun gleichauf, eine dieser Mannschaften wird sich am Ende der Saison auf dem vorletzten Platz wiederfinden, der im ungünstigsten Fall den Abstieg bedeuten kann. Hier die Tabelle im Überblick:

Pl. Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sp + = MP BP
1 SV Waltrop 1 ** 5,5 5,0 4,0 6,5 5,0 6,0 6,5 6,0 8 7 1 0 15 44.5
2 SC Recklinghausen Altstadt 1 2,5 ** 7,0 5,0 6,0 5,5 6,0 5,5 4,0 8 6 1 1 13 41.5
3 SV Unser Fritz 2 3,0 ** 3,5 4,0 5,0 5,5 6,5 4,5 6,5 8 5 1 2 11 38.5
4 SG Drewer 1 4,0 1,0 4,5 ** 4,5 4,0 3,5 6,5 6,0 8 4 2 2 10 34.0
5 SV Recklinghausen-Süd 1 1,5 3,0 4,0 3,5 ** 4,5 4,5 7,0 3,5 8 3 1 4 7 31.5
6 Recklinghäuser SG Läufer-Ost 2 2,0 3,0 4,0 3,5 ** 4,0 4,5 5,5 4,0 8 2 3 3 7 30.5
7 SV Constantin Herne 1 3,0 2,5 2,5 4,5 3,5 4,0 ** 2,0 5,5 8 2 1 5 5 27.5
8 SK Herne-Sodingen 3 2,0 2,0 1,5 1,0 3,5 6,0 ** 4,0 5,5 8 2 1 5 5 25.5
9 SV Erkenschwick 3 1,5 2,5 3,5 1,5 4,5 2,5 4,0 ** 4,5 8 2 1 5 5 24.5
10 SV Castrop-Rauxel 3 2,0 4,0 1,5 2,0 4,0 2,5 2,5 3,5 ** 8 0 2 6 2 22.0

 

Der neunte und letzte Spieltag der Bezirksliga findet am 13.04. statt. Für uns geht es wie erwähnt nach Herne zum Spiel gegen Unser Fritz II. Aufgrund der guten Brettpunktausbeute in dieser Saison reicht uns selbst eine 3:5-Niederlage im letzten Spiel bei Unser Fritz, um den zweiten Platz zu verteidigen und uns damit einen Platz in der SVR-Aufstiegsrunde zu sichern. In Erkenschwick kommt es gegen Constantin zum direkten Duell um einen sicheren Nicht-Abstiegsplatz. Sodingen könnte gegen Drewer mit einem Unentschieden den Klassenerhalt perfekt machen. Waltrop kann ebenfalls bereits mit einem Unentschieden bei der RSG, für die es um nichts mehr geht, eine ganz starke Saison mit dem sicheren Aufstieg beenden. Castrop wird sich mit einem Heimspiel gegen RE-Süd – für beide Mannschaften spielt das Ergebnis keine Rolle mehr – aus der Bezirksliga verabschieden.

Bericht von Michael Glahn

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