Deutliche Niederlage für ersatzgeschwächte Erste

Am achten und vorletzten Spieltag der Verbandsklasse hat Altstadts Erste im direkten Duell um Platz 3 eine deutliche 6:2-Niederlage gegen den SV Welper II erlitten und die letzten theoretischen Aufstiegschancen verspielt. Diverse durch den Ferientermin bedingte Ausfälle konnten nicht verkraftet werden, sodass man letztlich chancenlos war und nun unter sehr unglücklichen Umständen sogar nach absteigen kann. Insgesamt kassierten wir vier Niederlagen, außerdem wurden an einigen Brettern teils klar bessere Stellungen nicht genutzt.

Die bisherige Saison ließ ein ausgeglichenes und spannendes Duell erwarten. Welper lag einen Punkt vor Altstadt auf dem dritten Tabellenrang. Die Gäste hatten vor dem Spiel aufgrund einer zeitgleich stattfindenden Vereins-Veranstaltung um Verlegung gebeten. Dem Wunsch hatte Altstadt jedoch aufgrund von Unsicherheiten bzgl. Personal und Lokalität nicht entsprochen. Im Nachhinein wohl die falsche Entscheidung, denn es hagelte eine Absage nach der anderen, auch von potenziellen Ersatzspielern. Schließlich wurden mit Udo Wickenfeld und Joschka Littmann zwei Ersatzspieler gefunden, die an ihren Brettern jedoch klare Außenseiter waren. Welper hatte solche Probleme nicht, sie traten mit ihrer Stammaufstellung an und waren nun nominell überlegen. Altstadt spekulierte auf eine möglichst hohe Punktausbeute an den vorderen Brettern.

An den Brettern gab es zu Beginn nicht viel Nennenswertes zu berichten. Ich hatte an Brett 2 gegen Danesh Sharma eine neue Eröffnung ausprobiert und überlegte früh recht lange. Udo bekam es an Brett 7 mit Rakesh Sharma zu tun. Sein Gegner orientierte sich schnell in Richtung Königsflügel. Peter Trzaska spielte an Brett 1 gegen Rene Adiyaman. Der sehbehinderte Hattinger hatte in diesem Jahr bereits mit starken Ergebnissen aufhorchen lassen, weshalb Peter der Respekt anzumerken war. Sein frühes Remisangebot wurde jedoch abgelehnt. Das Spiel war noch immer nicht besonders alt, als Welper mit einem Doppelschlag in Führung ging. Udo hatte die Eröffnung recht passiv gespielt, wodurch sein Gegner mit einem Figurenopfer ordentlich Druck erzeugen konnte. Udo fand die genaue Verteidigung, die die Stellung wohl hätte halten können, nicht und wurde bereits nach 19 Zügen mattgesetzt. Auch Christian Mayeres (Brett 6) kam mit der kompromisslosen Spielweise seines Gegners Martin Berke nicht zurecht und gab nach ebenfalls 19 Zügen auf.

Der 0:2-Rückstand war natürlich ein harter Schlag für Altstadt, doch lagen die Hoffnungen in diesem Spiel ja ohnehin eher auf den vorderen Brettern. Ich hatte in der Eröffnung einen Bauern geopfert. Zwar war ich mir zu Beginn nicht ganz sicher, ob ich die Variante richtig in Erinnerung hatte, im Laufe der Zeit wurde jedoch immer deutlicher, dass mein Entwicklungsvorsprung und das Rochaderecht meines Gegners mehr als ausreichend Kompensation bedeuteten. Folglich hatte dieser alle Hände voll zu tun, seinen in der Mitte verbliebenen König zu verteidigen. Peter hatte eine interessante Variante gewählt und spielte mit zwei Figuren gegen Turm und Bauer – wohl mit einem minimalen Vorteil. Alfred Kotlar hatte seinem Gegner Dirk Leimkühler an Brett 4 einen Bauern geraubt. Die Partie von Dmitrij Rohovoy an Brett 3 gegen Patrick Marx verlief eher ruhig, beide Spieler wechselten sich mit leichten Aktivitätsvorteilen ab. Joschka verkaufte sich an Brett 8 gegen Michael Volbracht sehr gut und hatte trotz passiver Eröffnung eine völlig ausgeglichene Stellung erreicht.

Dann vergrößerte sich der Vorteil der Gäste jedoch, weil sich auch manche der noch laufenden Partien zugunsten der Gäste veränderten. Joschka trübte seine starke Vorstellung mit einem Blackout, als er ohne Not einen vergifteten Bauern schlug und seinen Läufer einsperren ließ. Peter konnte seinen Vorteil zwar ausbauen, unterschätzte aber seinen eigenen Zug und nahm ein Remisgebot seines Gegners trotz wohl gewonnener Stellung an. Auch Dima hatte sich augenscheinlich einen Vorteil erarbeiten können. Der Schein trog allerdings, die Stellung verflachte wenig später zu einem klaren Remis-Endspiel und die Spieler einigten sich auf eine Punkteteilung. Auch mein Gegner hatte die Stellung halten und den Druck herausnehmen können, sodass die Partie durch eine Zugwiederholung ebenfalls im Remis endete. Bei einem 1,5:3,5-Rückstand und dem Materialnachteil an Brett 8 gab es bereits kaum noch Chancen auf einen Altstädter Punktgewinn. Doch Joschka hatte zwei Bauern für die Figur bekommen und den Kampf noch nicht aufgegeben. Hoffnung kam von Brett 4 und 5. Alfred hatte nachwievor einen Mehrbauern und sein Gegner öffnete die Stellung am Königsflügel, um Gegenspiel zu erzeugen. Romuald Samisch war in seiner Partie an Brett 5 gegen Dieter Wallhof mit Schwarz zu Beginn einige Zeit um Ausgleich bemüht. Dann schien sich sein Gegner mit seinen Angriffsbemühungen allerdings zu verzetteln.

Die Hoffnungen auf einen vollen Punktgewinn zerschlugen sich jedoch schnell. Romualds Gegner hatte eine forcierte Abwicklung zum Dauerschach erspäht und ein Remis gerettet. Der Sieg der Gäste stand quasi fest und den Altstädtern blieb sogar etwas Ergebniskosmetik verwehrt. Alfred musste einmal mehr der langen Spieldauer Tribut zollen und geriet am Ende unter die Räder. Auch Joschkas Kampf war umsonst. Trotz des frühen Materialnachteils hielt er am längsten durch, musste im Endspiel aber doch seine Niederlage eingestehen. Seine Niederlage bedeutete den 6:2-Endstand.

Die Einzelergebnisse im Überblick:

Br. Rangnr. SC Recklinghausen Altstadt 1 Rangnr. SV Welper 2 2:6
1 2 Trzaska, Peter 9 Adiyaman, Rene ½:½
2 3 Glahn, Michael 10 Sharma, Danesh ½:½
3 5 Rohovoy, Dmitrij 11 Marx, Patrick ½:½
4 7 Kotlar, Alfred 12 Leimkühler, Dirk 0:1
5 8 Samisch, Romuald 13 Wallhof, Dieter ½:½
6 1002 Mayeres, Hans-Christian 14 Berke, Martin 0:1
7 12 Wickenfeld, Udo 15 Sharma, Rakesh 0:1
8 19 Littmann, Joschka Marius 16 Volbracht, Michael 0:1

In den anderen Spielen setzte sich der Spitzenreiter Listiger Bauer Essen mit 5:3 gegen SK Sodingen/Castrop III durch. Schwarze Dame Osterfeld erreichte etwas überraschend ein Unentschieden gegen SF Brackel III. Der SV Kamen II, bisher auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz gewann „nur“ mit 5,5:2,5 gegen das Schlusslicht SV Wattenscheid IV durch. Durch die Niederlage ist Altstadt in der Tabelle auf Platz 5 zurückgefallen und muss nun sogar wieder leichte Abstiegssorgen haben, da die hinteren Mannschaften teilweise punkten konnten. Die Tabelle im Überblick:

Pl. Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sp + = MP BP
1 SC Listiger Bauer Essen 1 ** 5,5 4,0 6,0 5,0 5,0 4,5 5,0 5,0 8 7 1 0 15 40.0
2 SV Kamen 2 2,5 ** 5,5 5,0 4,5 4,5 7,0 4,5 5,5 8 7 0 1 14 39.0
3 SV Welper 2 4,0 ** 4,0 6,0 4,0 3,5 6,5 5,0 5,0 8 4 3 1 11 38.0
4 SF Brackel 3 2,0 2,5 4,0 ** 4,0 6,5 4,5 4,0 5,5 8 3 3 2 9 33.0
5 SC Recklinghausen Altstadt 1 3,0 3,0 2,0 ** 4,5 5,5 5,0 3,0 5,5 8 4 0 4 8 31.5
6 Schwarze Dame Osterfeld 1 3,0 3,5 4,0 4,0 3,5 ** 3,5 4,5 7,0 8 2 2 4 6 33.0
7 Weiße Dame Borbeck 2 3,5 3,5 4,5 1,5 2,5 4,5 ** 3,0 5,0 8 3 0 5 6 28.0
8 SV Bottrop 2 1,0 1,5 3,5 3,0 3,5 5,0 ** 4,5 4,5 8 3 0 5 6 26.5
9 SK Sodingen / Castrop 3 3,0 3,5 3,0 4,0 5,0 3,0 3,5 ** 6,5 8 2 1 5 5 31.5
10 SV Wattenscheid 4 3,0 2,5 3,0 2,5 2,5 1,0 3,5 1,5 ** 8 0 0 8 0 19.5

Für einen Altstädter Abstieg müssen jedoch verschiedene Ergebnisse zusammenkommen. Neben einer deutlichen Altstädter Niederlage muss u.a. Listiger Bauer Essen deutlich gegen den Tabellen-Achten SV Bottrop II verlieren. Altstadt selbst bekommt es am letzten Spieltag mit dem SF Brackel III zu tun, die aktuell einen Mannschaftspunkt mehr vorweisen können. Das Spiel findet am 24.04. in Dortmund statt. Mit den Brackelern hat man aus der letzten Saison noch eine Rechnung offen…

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