Erste erreicht Aufstiegsrunde

Die erste Mannschaft hat durch einen 5,5:2,5-Erfolg über den direkten Verfolger Unser Fritz II im letzten Spiel der regulären Spielzeit den zweiten Tabellenplatz verteidigt und sich damit für die SVR-Aufstiegsrunde qualifiziert. In Herne ging man schnell in Führung und konnte diese kontinuierlich ausbauen. Erst am Ende ging eine Partie verloren. Der erste Tabellenplatz, der zum direkten Aufstieg berechtigt, blieb uns erwartungsgemäß dennoch verwehrt, da sich der SV Waltrop die komfortable Führung nicht mehr nehmen ließ.

Die Ausgangslage vor dem letzten Saisonspiel war trotz der zwischenzeitlichen Schwächephase zu Beginn des Jahres gut, da man die Niederlage von Unser Fritz II am vorherigen Spieltag durch einen souveränen Sieg über die RSG ausgenutzt und sich wieder etwas abgesetzt hatte. Aufgrund der guten Brettpunktausbeute sollte sogar eine 3:5-Niederlage reichen, um den Vorsprung vor Unser Fritz zu verteidigen. Die Herner, die sich vor dem Spiel kämpferisch gaben, benötigten dementsprechend ihrerseits einen deutlichen Sieg, um noch an uns vorbeizuziehen. Glücklicherweise konnte Altstadt trotz des Beginns der Osterferien in diesem wichtigen Spiel eine gute Mannschaft aufstellen. Albert und Peter Wernitz fielen aus, sie wurden durch Marc Fuhrmann und Jochen Mallach ersetzt. Unser Fritz konnte zwar die ersten sechs Stammspieler aufbieten, musste aber an den hinteren beiden Brettern auf zwei Ersatzspieler aus unteren Mannschaften zurückgreifen. Altstadt war daher wohl leicht favorisiert, aber – um es frei nach einem bekannten Fußballer-Zitat auszudrücken – was zählt ist auf’m Brett!

Der Mannschaftskampf begann ausgeglichen. Die Bedeutung des Spiels ließ sich schnell daran erkennen, dass an nahezu allen Brettern von jeweils beiden Spielern auffällig lange überlegt wurde. Den ersten klareren Vorteil gab es dann für uns. Christian Mayeres nutzte an Brett 7 einen Fehler seines Gegners Ernst Weiss zum Figurengewinn. An den Schwarz-Brettern dagegen taten wir uns zunächst etwas schwer, ins Spiel zu kommen. Romuald Samisch z.B. spielte an Brett 4 gegen Peter Dlouhy eine für ihn untypisch geschlossene Stellung, in der sich bei heterogenen Rochaden Gefahr abzeichnete. Trotz der weißen Figuren befand auch ich mich an Brett 1 gegen Andreas Prang am Anfang stark unter Druck. Als Christian den Vorsprung aber durch einen Qualitätsgewinn auf einen Turm für zwei Bauern ausbaute und sein Gegner aufgab, konnten wir bereits halbwegs beruhigt sein.

Die nächste Entscheidung ließ etwas länger auf sich warten. Nach 2 1/2 Stunden konnte Frank Stubbe an Brett 8 gegen Rainer Buchhop den nächsten vollen Punkt erringen. Er hatte sich von der aggressiven Eröffnungswahl seines Gegners nicht aus dem Konzept bringen lassen und nach und nach seine spielerische Überlegenheit unter Beweis gestellt. Kurz nachdem er eine Figur gewonnen hatte, gab sein Gegner auf – Altstadt führte 2:0. (Auf keinen Fall unerwähnt bleiben sollte an dieser Stelle die Tatsache, dass Frank durch den Sieg mit 7,5 Punkten aus 8 Partien alleiniger Topscorer der gesamten Liga geworden ist!) Die Lage für Altstadt verbesserte sich zusehends. Marc startete an Brett 3 einen Angriff gegen den König seines Gegners Holger Singbeil. Romuald hatte sich etwas befreien können, der Angriff seines Gegners sah wesentlich ungefährlicher aus als zuvor. Dann musste Marc jedoch den Verlust einer Figur für drei Bauern hinnehmen und befand sich auf einmal in einer schwierigen Situation.

Dennoch gab es keinen Grund zur Sorge, denn die anderen Partien verliefen positiv für Altstadt. Peter Spillmann profitierte an Brett 2 von dem etwas übermütigen Spielstil seines Gegners Till Koch. An meinem Brett bot sich eine höchst ungewöhnliche Stellung mit zwei unrochierten Königen. Nachdem ich zu Beginn wie erwähnt unter Druck gestanden hatte, konnte ich schließlich zum Gegenangriff ausholen und entscheidendes Material gewinnen. Der Altstädter Sieg war zu diesem Zeitpunkt schon nur noch eine Frage der Zeit. Peter lieferte dann den Punkt zur 3:0-Führung. Frank Block spielte an Brett 5 gegen Gerd Matrisch und konnte in einer Partie, in der er mit den schwarzen Steinen lange um Ausgleich bemüht war, letztlich ein Remis erkämpfen. Auch Romuald, der sich erfolgreich verteidigt hatte und gegen Ende der Partie nach einem Damentausch plötzlich sogar kurzzeitig besser stand, konnte remisieren. Mein Gegner spielte mit Turm und Läufer gegen Dame und mehrere Bauern noch einige Zeit weiter, konnte aber schließlich einen meiner Freibauern nicht mehr aufhalten und musste aufgeben. Vor der ersten Zeitkontrolle stand es somit 5:1 für uns, die 3-Brettpunkte-Vorgabe war also bereits souverän übererfüllt worden. Jochen musste es aufgrund der erwähnt langen Bedenkzeit an Brett 5 gegen Martin Pohl mit Gegner und Uhr aufnehmen, meisterte die Situation aber souverän (wenn auch nicht ganz ohne Glück) und holte ein weiteres Remis.

Am längsten spielte also Marc, doch die anfänglich vorhandene Hoffnung, dass die Bauernmehrheit den Figurenverlust kompensieren könnte, zerschlug sich später. Er musste seinem Gegner Holger Singbeil gratulieren, der dadurch eine makellose Bilanz von sieben Siegen aus sieben Partien vorweisen kann – herzlichen Glückwunsch! Dies konnte unsere Freude über den klaren Sieg jedoch nicht trüben.

Hier die Einzelergebnisse im Überblick:

Br. Rangnr. SV Unser Fritz 2 Rangnr. SC Recklinghausen Altstadt 1 2,5:5,5
1 9 Prang, Andreas 1 Glahn, Michael 0:1
2 10 Koch, Till 2 Spillmann, Peter 0:1
3 11 Singbeil, Holger 3 Fuhrmann, Marc André 1:0
4 12 Dlouhy, Peter 6 Samisch, Romuald ½:½
5 13 Pohl, Martin 8 Mallach, Heinz-Joachim ½:½
6 14 Matrisch, Gerd 1001 Block, Frank ½:½
7 17 Weiss, Ernst 1003 Mayeres, Hans-Christian 0:1
8 30 Buchhop, Rainer 1004 Stubbe, Frank 0:1

 

Durch den Sieg konnte wie erwähnt der zweite Platz verteidigt werden. Der ohnehin nur noch theoretisch mögliche erste Platz wurde nicht mehr erreicht, da auch Tabellenführer Waltrop zu einem souveränen Sieg (6:2 bei RSG Läufer-Ost II) kam. Waltrop steht damit als direkter Aufsteiger fest – auch hierhin herzlichen Glückwunsch! Der Abstiegskampf war bis zuletzt spannend geblieben. Constantin Herne, Herne-Sodingen III und Erkenschwick III gaben alles, um den vorletzten Tabellenplatz zu vermeiden. Constantin gelang beim direkten Konkurrenten Erkenschwick ein 5:3-Erfolg (ohne ein einziges Remis!). Die Sodinger gestalteten das Spiel gegen Drewer zwar augenscheinlich überraschend knapp, mussten sich aber schließlich doch mit 3,5:4,5 geschlagen geben und waren vermutlich einigermaßen erleichtert, als sie von der Erkenschwicker Niederlage erfuhren. Die Erkenschwicker hatten nämlich bereits vor dem Spieltag aufgrund der schwachen Brettpunkt-Ausbeute auf Platz 9 gestanden und lagen schließlich 1,5 Brettpunkte hinter Sodingen. Bereits vor dem Spieltag als erster Absteiger festgestanden hatte Castrop III, die im bedeutungslosen Spiel gegen RE-Süd eine weitere Niederlage (3:5) kassierten. Hier die Abschlusstabelle im Überblick:

Pl. Mannschaft 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sp + = MP BP
1 SV Waltrop 1 ** 5,5 4,0 5,0 6,5 5,0 6,0 6,0 6,5 6,0 9 8 1 0 17 50.5
2 SC Recklinghausen Altstadt 1 2,5 ** 7,0 5,5 5,0 5,5 6,0 6,0 5,5 4,0 9 7 1 1 15 47.0
3 SG Drewer 1 4,0 1,0 ** 4,5 4,5 3,5 4,0 4,5 6,5 6,0 9 5 2 2 12 38.5
4 SV Unser Fritz 2 3,0 2,5 3,5 ** 4,0 5,5 5,0 6,5 4,5 6,5 9 5 1 3 11 41.0
5 SV Recklinghausen-Süd 1 1,5 3,0 3,5 4,0 ** 4,5 4,5 7,0 3,5 5,0 9 4 1 4 9 36.5
6 SV Constantin Herne 1 3,0 2,5 4,5 2,5 3,5 ** 4,0 2,0 5,0 5,5 9 3 1 5 7 32.5
6 Recklinghäuser SG Läufer-Ost 2 2,0 2,0 4,0 3,0 3,5 4,0 ** 4,5 5,5 4,0 9 2 3 4 7 32.5
8 SK Herne-Sodingen 3 2,0 2,0 3,5 1,5 1,0 6,0 3,5 ** 4,0 5,5 9 2 1 6 5 29.0
9 SV Erkenschwick 3 1,5 2,5 1,5 3,5 4,5 3,0 2,5 4,0 ** 4,5 9 2 1 6 5 27.5
10 SV Castrop-Rauxel 3 2,0 4,0 2,0 1,5 3,0 2,5 4,0 2,5 3,5 ** 9 0 2 7 2 25.0

 

Laut Ausschreibung steht für Altstadt nun die SVR-Aufstiegsrunde an. Die Termine sind mir aktuell noch nicht bekannt, sie werden natürlich ebenfalls hier veröffentlicht, sobald ich mehr weiß.

Bericht von Michael Glahn

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