Blick über den Tellerrand

Magnus Carlsen bleibt Schachweltmeister +++ Daniel Fridman ist zum dritten Mal deutscher Meister +++ Elisabeth Pähtz untermauert Ausnahmestellung im deutschen Frauenschach +++ Matthias Blübaum wird aktuell jüngster deutscher Großmeister…

Der November hielt gleich mehrere Ereignisse bereit, die die nationale und internationale Schachgemeinschaft in Atem hielten. Dieser Artikel soll einen kurzen Überblick über die wichtigsten Nachrichten geben und euch damit über überregionale Ergebnisse auf dem Laufenden halten.

1. Magnus Carlsen bleibt Schachweltmeister. Diese Nachricht dürfte wohl die meisten inzwischen erreicht haben, wurde doch in nahezu sämtlichen Medien darüber berichtet. Der (seit gestern) 24-jährige Norweger setzte sich im Re-Match gegen den 44-jährigen Inder Viswanathan „Vishy“ Anand nach elf gespielten Partien mit 6,5:4,5 durch. Anand, der von 2007 bis 2013 Weltmeister war, hatte die Krone des Schachs im vergangenen Jahr durch eine deutliche 3,5:6,5-Niederlage an Carlsen abtreten müssen und sich anschließend im März 2014 ebenso überraschend wie überzeugend noch einmal beim Kandidatenturnier durchgesetzt und sich damit die Revanche verdient. Die meiste Aufmerksamkeit erlangte beim diesjährigen WM-Kampf wohl die 6. Partie, bei der Carlsen zunächst durch eine relativ einfach zu sehende taktische Kombination ein bis zwei Bauern einstellte, Anand dies jedoch trotz ausreichend vorhandener Bedenkzeit nicht zu nutzen wusste.

Hier noch die WM-Seite des Deutschen Schachbundes, auf der man sämtliche Informationen inkl. eines Überblicks über das Medienecho findet.

2. Daniel Fridman ist zum dritten Mal deutscher Meister. Der 38-jährige deutsche Nationalspieler lettischer Herkunft wurde bei der 85. Deutschen Schachmeisterschaft in Verden an der Aller seiner Favoritenrolle gerecht und verwies mit 7,5 Punkten aus 9 Partien den 17-jährigen IM Dennis Wagner (7/9, erzielte eine GM-Norm) und GM Vitaly Kunin (6,5/9) auf die Plätze. Auch interessant: Der 10-jährige(!) Vincent Keymer (SK Gau-Algesheim, Elo 2116) nahm zum ersten Mal an einer deutschen Meisterschaft „der Großen“ teil und erzielte beachtliche 3,5 Punkte.

3. Elisabeth Pähtz untermauert Ausnahmestellung im deutschen Frauenschach. Die 29-jährige Erfurterin, Nr. 1 der deutschen Frauenrangliste und Nr. 24 der Welt (November 2014), siegte beim German Masters in Dresden, einer Art inoffiziellen deutschen Frauen-Meisterschaft bei der zehn der stärksten deutschen Schachspielerinnen in einem Rundenturnier gegeneinander antraten, mit überragenden 7 Punkten aus 9 Partien und damit ganzen 1,5 Punkten Vorsprung auf die zweitplatzierte Marta Michna (5,5/9). Dritte wurde Zoya Schleining (5/9).

4. Matthias Blübaum wird aktuell jüngster deutscher Großmeister. Der 17-jährige Lemgoer, der aktuell für Werder Bremen in der Bundesliga aktiv ist, gilt seit Jahren als eine der größten deutschen Schach-Hoffnungen und wird dementsprechend vom Deutschen Schachbund gefördert. Aktuell konzentriert er sich vor der Aufnahme eines Studiums für ein Jahr komplett auf den Schachsport. Nach seiner dritten GM-Norm, erzielt bei der Offenen Internationalen Bayerischen Schachmeisterschaft (wo auch Altstadt durch Roman Samisch vertreten war), wird er nun aller Voraussicht nach bei nächster Gelegenheit zum aktuell jüngsten deutschen Großmeister ernannt werden.

Weitere Nachrichten: GM Dmitry Andreikin (Russland) gewinnt den FIDE Grand Prix in Tashkent. GM Hikaru Nakamura (USA, Nr. 9 der Welt) schlägt GM Levon Aronion (Armenien, Nr. 4 der Welt, den man vor einigen Jahren sogar mal beim Altstädter Vereinsabend sehen konnte) in einem Showmatch.

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