Die erste Mannschaft hat am dritten Spieltag der Verbandsklasse gegen den bis dahin ebenfalls verlustpunktfreien SV Mülheim-Nord IV ein wichtiges Unentschieden erzielt und die Tabellenführung behalten. Nach gutem Start und einem folgenden Wechselbad der Gefühle mussten wir uns letztlich strecken, um zumindest einen Mannschaftspunkt zu retten. Ersatzmann Frank Stubbe und Peter Wernitz hatten uns mit zwei Punkten in Führung gebracht, die die Mülheimer in Person von Kevin Kahleys und Ilya Dezent egalisieren konnten. Zwei etwas glückliche Remisen führten am Ende zum insgesamt verdienten 4:4-Endstand.
Im Vorfeld der Partie hatten wir trotz der hohen Bedeutung mal wieder Personalprobleme. Albert Wernitz, Romuald Samisch und Heinz Grothuesmann mussten passen, sodass wir erneut Verstärkung aus der zweiten Mannschaft benötigten. Mit Frank Stubbe fanden wir glücklicherweise einen guten Ersatz. Die Gäste aus Mülheim hatte es noch schwerer getroffen. Trotz mehrerer gemeldeter Ersatzspieler mussten sie auf drei Spieler aus der fünften Mannschaft zurückgreifen. Das allerdings hört sich schlimmer an als es war, denn ein Verein dieser Größe kann die Spieler häufig annähernd gleichwertig ersatzen. Daher waren beide Mannschaften ähnlich stark einzuschätzen.
Das Spiel verlief zunächst sehr gut für uns. Gerade an den hinteren Brettern schienen wir Vorteile zu haben. Christian Mayeres konnte an Brett 7 gegen Ilya Dezent einen Bauern gewinnen. Sein Gegner hatte hierfür wohl keine ausreichende Kompensation. Frank Block (Brett 6 gegen Michael Fleischer) und Namensvetter Frank Stubbe (Brett 8 gegen Erwin Kraska) nutzten die passive Spielweise ihrer Gegner, um am Königsflügel nach vorne zu preschen. Auch Peter Wernitz hatte an Brett 5 mit Schwarz gegen Jan Schürmann augenscheinlich keine Probleme, den Anzugsvorteil zu egalisieren. Selbiges war Stefan Wickenfeld (Brett 1 gegen Kevin Kahleys) und mir (Brett 3 gegen Elena Sokalskaja) noch nicht ganz gelungen.
Das erste Ergebnis gab es an Brett 2. Mark Kusnetsov hatte gegen Benjamin Nachbar nicht gut begonnen, dann aber eine recht ausgeglichene Stellung mit leichtem Raumvorteil erhalten. In Anbetracht der Mannschaftssituation riet ich ihm, das Remisangebot seines Gegners anzunehmen. Frank Stubbe hatte inzwischen die aktive Stellung ausnutzen und Material gewinnen können. Der Sieg war nur noch eine Frage der Zeit. Auch bei Dmitrij Rohovoy (Brett 4 gegen Kevin Schmidt) sah es gut aus. Dima war dann aber etwas voreilig, als er eine eigentlich sehr schöne Kombination wählte, die seinem Gegner aber den Ausweg in ein Dauerschach ermöglichte. Dann gewann Frank S. und brachte Altstadt mit 2:1 in Führung.
Als kurze Zeit später Peters Gegner in sehr ausgeglichener Stellung seine Dame einfangen ließ und aufgab, wirkte die Führung für Altstadt auf den ersten Blick sehr komfortabel. An den Brettern hatte sich die Situation allerdings etwas gedreht. Frank B. hatte sich bei seinem Angriff verrannt und war nun relativ deutlich in Nachteil. Christian hatte zwei Leichtfiguren für einen Turm, verlor dann aber einen Bauern und sah sich einem sehr gefährlichen entfernten Freibauern gegenüber. Stefan hatte unter großem Druck eine Qualität geopfert. Ich hatte zwischendurch eine sehr gute Stellung erhalten, genau in dieser Situation aber ein paar Fehler nacheinander gemacht und schließlich einen Bauernverlust nicht mehr abwenden können.
Christian ließ noch einige Chancen aus, ein Endspiel mit Remisaussichten zu erhalten und musste schließlich aufgeben. Frank B. hatte dafür Glück, dass sein Gegner mit seinem recht großen Vorteil nichts anzufangen wusste und alles auf ein klares Remis-Endspiel hinauslief. Nach diesem Remis fehlte uns nur noch ein weiteres, um einen Mannschaftspunkt sicher zu haben. Stefan war es aber noch nicht vergönnt, diesen einzusacken. Sein Gegner spielte den Vorteil souverän aus und gewann die Partie. Ich hatte dagegen wieder mehr Hoffnung geschöpft. Meine Gegnerin hatte zwei Schwerfiguren getauscht und in ein Turmendspiel mit Mehrbauern abgewickelt. Bei aller Spannung durch die Bedeutung der Partie konnte ich dieses Endspiel letztlich relativ sicher Remis halten. Der Mannschaftspunkt und das Halten der Tabellenführung war gesichert.
Die Einzelergebnisse im Überblick:
Br. | Nr. | SC Recklinghausen Altstadt 1 | – | Nr. | SV Mülheim-Nord 4 | 4:4 |
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1 | 1 | Wickenfeld, Stefan | – | 25 | Kahleys, Kevin | 0:1 |
2 | 2 | Kusnetsov, Mark | – | 26 | Nachbar, Benjamin | ½:½ |
3 | 3 | Glahn, Michael | – | 29 | Sokalskaja, Elena | ½:½ |
4 | 5 | Rohovoy, Dmitrij | – | 4002 | Schmidt, Kevin | ½:½ |
5 | 6 | Wernitz, Peter | – | 4004 | Schürmann, Jan | 1:0 |
6 | 8 | Block, Frank | – | 33 | Fleischer, Michael | ½:½ |
7 | 1001 | Mayeres, Hans-Christian | – | 35 | Dezent, Ilya | 0:1 |
8 | 12 | Stubbe, Frank | – | 40 | Kraska, Erwin | 1:0 |
In den Parallelspielen konnte der SV Unna beim SV Unser Fritz mit 4,5:3,5 gewinnen, Oberhausener SV III gewann mit 6,5:1,5 gegen Tabellenschlusslicht Huckarde-Westerfilde. Bereits eine Woche zuvor hatten sich Günnigfeld und Hervest Dorsten sowie Altenessen und FS Dortmund jeweils 4:4-Unentschieden getrennt. In der Tabelle führen wir weiterhin punktgleich mit Mülheim-Nord und Altenessen. Weiter geht’s schon am 13.11. im Lokalduell gegen Unser Fritz. Dank getauschtem Heimrecht spielen wir schon zum vierten Mal in dieser Saison im heimischen Kolpinghaus.
Bericht von Michael Glahn
Zum Bericht auf der Homepage des SV Mülheim-Nord vom MF Kevin Schmidt