Da das letzte Sommerschachturnier in Dortmund 2013 war, hatten wir uns jetzt auf dieses 29. Turnier im Dietrich-Keuning-Haus gefreut. Das Turnier ging vom 28. Juli bis zum 8. August. Insgesamt waren viele Schachfreunde dabei, die in sieben Runden gegeneinander gespielt haben. Denn beim Sommerschach findet jeder Platz und adäquate Gegner in jeder DWZ-Kategorie. Somit waren in der Hobbygruppe und bei dem Klubturnier insgesamt vier Altstädter vertreten. Nilakxan Thiruthanivel, Georgij Shekun und ich (Jennifer Wickenfeld) spielten in der Hobbygruppe. Mein Vater Udo Wickenfeld spielte bei den Klubspielern.
Jeder hatte 90 Minuten für mindestens 40 Züge Zeit, danach gab es noch zusätzlich 30 Minuten für den Rest des Spiels. Dieser Spielmodus sollte für die Hobbygruppe kein Problem sein, oder? Zu lange durfte man jedenfalls nicht überlegen. Folglich betrug die Spielzeit höchstens vier Stunden.
Nilakxan spielte das Sommerschach zum ersten Mal mit. Zum Ausprobieren, wie stark er wirklich ist, machte er die Hobbygruppe unsicher. Anscheinend war das eine sehr gute Entscheidung. Denn vor seinen Spielen war Nilakxan nervös. Er hatte Respekt vor stärkeren Gegnern, aber sobald Nilakxan am Brett saß, vergaß er die DWZ und spielte angriffslustig mit Weiß und sicher sowie souverän mit Schwarz. Die Worte „opfern“ und „gewinnen“ nahm er in den ersten drei Runden wörtlich. Nichts und niemand schien ihn stoppen zu können. Seine Punkteserie bedeutete aber auch, dass er immer wieder auf stärkere Schachspieler stoßen würde. So kam es auch. In der vierten Runde spielte unser Siegertyp gegen Jakoba Wenzel. Da konnte Nilakxan ein Remis erlangen, er war froh. Die Siegesserie war gerissen und erst in der letzten Runde konnte Nilakxan wieder gewinnen. Aus Niederlagen lernt man vieles, aber am Ende eines Turniers noch einmal zu gewinnen ist ein schöner Abschluss. Wir alle sind sehr stolz auf unseren Jugendlichen und wünschen Nilakxan weiterhin viel Erfolg beim Schach!
Am Anfang des Turniers war ich sehr aufgeregt. Ich konnte mich nicht immer gut konzentrieren und verbrauchte mal wieder viel zu viel Zeit am Brett. So spielte ich hin und wieder nur Remis, da mir die Zeit buchstäblich davon lief. Also nahm ich mir vor schneller und energischer zu spielen und natürlich auf jeden Fall zu gewinnen! Das gelang mir in der dritten Runde. Ich fühlte mich sicher, als ich gegen Linus Korten spielte. Keine Angst machte sich breit und dieses Mal hatte ich Zeit satt. Wie erfreulich, mein erster guter Punkt in diesem Turnier war errungen. Für mich verlief das Turnier durchwachsen. Dennoch hat es mir viel Freude bereitet und Erfolge konnte ich auch erzielen.
Da Nilakxan so gut spielte und ich eher durchwachsen, war mir klar, dass wir nicht gegeneinander spielen mussten. Gegen Schachfreunde aus seinem Verein in einem Turnier zu spielen ist bitter, auch wenn es natürlich Spaß macht. Aber das Glück, nur gegen vereinsfremde Schachspieler anzutreten, hatte ich nicht. Denn in der vierten Runde spielten Georgij und ich gegeneinander. Das war eine sehr spannende Partie, mit vielen Vor- und Nachteilen für uns beide. Dennoch konnte ich mich am Ende durchsetzen, obwohl Georgij anfangs mit sehr viel Druck spielte. Da Georgij in der ersten Woche des Sommerschachs noch im Urlaub war, konnte er erst ab der vierten Runde mitspielen. Trotz dieses Starts war er voller Hoffnung und Vorfreude auf seine nächsten Runden. Das Turnier hat unserem neuen Jugendlichen sehr gut gefallen. Langeweile kam nie auf und er hatte immer etwas zu tun. Sei es Schach spielen, Partien analysieren, Schachfreunde finden oder bei den Favoriten zuschauen.
Nun schauen wir uns unsere Punkte und DWZ-Entwicklung an, was vor allem für die Klubspieler und aufstrebenden Jugendlichen wichtig ist!
Mein Vater hat nach sechs gespielten Runden erst zwei Gewinnpunkte erreicht, auch wenn ihm in der vierten Runde gegen einen nominell stärkeren Gegner (437 DWZ-Punkte) ein schöner Sieg gelang. In der Schlussrunde erreichte er noch einmal einen vollen Gewinnpunkt, was ihn dann vom Turnierverlauf her durchaus zufrieden stimmte. Die drei Gewinnpunkte erbrachten ein DWZ-Plus von 31 Punkten. Herzlichen Glückwunsch!
Nilakxan Thiruthanivel (986 DWZ) hat ein hervorragendes Turnier gespielt. Seine 4 ½ Gewinnpunkte bedeuteten einen DWZ-Gewinn von 95 Punkten! Außerdem verdiente er sich die Anerkennung des Turnierveranstalters und gewann einen Sachpreis! Nun hat er 1081 DWZ. Klasse. Herzlichen Glückwunsch Nilakxan!
Jennifer Wickenfeld (879 DWZ) hat insgesamt 3 Punkte erreicht. 2 Siege, 2 Remis und 3 Mal verloren. Somit habe ich meine DWZ immerhin gehalten.
Zum Abschluss des Sommerschachturniers, am 08.08.2015, gab es noch ein Offenes Preis-Schnellschachturnier ohne DWZ-Begrenzung mit anschließender Preisverleihung. Für den Schachclub Altstadt nahmen Klaus Fuchs und Peter Trzaska teil. Sie wollten sich den Schachspaß nicht entgehen lassen. In dem starken Teilnehmerfeld hat sich Klaus Fuchs gut geschlagen. Er erreichte 4 ½ Punkte. Am Ende des Tages konnte Peter gleich zwei Preise mit nach Hause nehmen. Er selbst gewann den Seniorenpreis und für unseren jugendlichen Champion Nilakxan hat Peter einen Buchpreis entgegen genommen.
Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr. Das 30. Sommerschachturnier kann kommen!