Altstadt 2: Saison zwischen Hoffen und Bangen

altstadt2Es war vom Schachbezirk Herne-Vest angedacht, ab der Spielzeit 2014/2015 in der 2. Bezirksklasse statt an 8 Brettern nur noch an 6 Brettern zu spielen. In der Halbjahresversammlung des Schachbezirks Anfang September wurde aber deutlich, dass sich einige Vereine nicht auf die geplante Änderung eingestellt hatten. Deshalb bleibt es für diese Saison noch bei der bisherigen Brettanzahl. Bei unserer Mannschaftsplanung gingen wir von der reduzierten Mannschaftsstärke aus. Nach Abschluss unserer Saisonvorbereitungen erreichte mich Anfang August von unserem Nachwuchsspieler Erik Gawronski die Hiobsbotschaft, dass er wegen der 11. Schulklasse aus zeitlichen Gründen nicht mehr Schach spielen könne. Nur wenn unsere älteren Mannschaftsspieler gesund bleiben und andere trotz beruflicher Inanspruchnahme regelmäßig spielen können, kommen wir schadlos (ohne Bußen) durch die Saison. Dann allerdings hätten wir in der 2. Bezirksklasse wohl keinen Gegner zu fürchten.

Unser 1. Saisonspiel hatten wir Sonntag in Marl gegen die SG Drewer 3. Jochen Mallach hätte gern gespielt, musste aber aus gesundheitlichen Gründen passen. Ich danke Joschka Littmann, dass er so kurzfristig eingesprungen ist. Ich spielte am 2. Brett mit den schwarzen Steinen gegen den nominell stärkeren Sebastian Mittmann. Ich wählte die Königsindische Verteidigung. In ausgeglichener Stellung bot ich im 15. Zug meinem Gegner Remis an. Nach kurzer Bedenkzeit und Rücksprache mit seinem Mannschaftsführer willigte er ein. Es ist zu bemerken, dass Sebastian Mittmann mit seinem eingeschalteten Diensthandy in Rufbereitschaft stand. Mit dieser Regelung war ich einverstanden. Ich habe aber empfohlen, dass der Spieler sein Handy nicht am Körper trägt, sondern dass das Handy im Nebenraum aufbewahrt wird.

Joschka Littmann gewann seinen Mannschaftspunkt kampflos; sein Gegner war nicht erschienen.

Am 1. Brett spielte Heinz Langenfeld eine Italienische Partie. Im Mittelspiel hatte sein Gegner Marcel Hess einen Mehrbauern. Es entwickelte sich ein Turmendspiel. Als sein Gegner allerdings versuchte am Damenflügel mit einem Turm auf Bauernraub zu gehen, griff Heinz mit einem Bauern, gedeckt durch Türme, an. Selbst eine Turmblockade half seinem Gegner nicht weiter. Nachdem Heinz noch seinen König aktiviert hat gab es keine Verteidigung mehr und brachte für Altstadt einen weiteren Gewinnpunkt.

Am 6. Brett stellte Heinz Kwiatkowski mit Schwarz seinen Gegner bei einer Philidor-Verteidigung vor einige Probleme. Christian Horstig musste für seine Züge viel Zeit aufwenden. Heinz gewann nach 26. Zügen in besserer Stellung auf Zeit.

Redeker-KoppZwischenzeitlich hatte sich York Redeker mit Weiß im Vierspringerspiel gegen Udo Kopp eine gute Angriffsstellung mit Vorteilen erarbeitet. Udo Kopp bekam durch Fesselung und Angriff auf seinen König eine aussichtslose Stellung (siehe Diagramm).

Gegen 16:30 Uhr war der Mannschaftskampf zu Gunsten von Altstadt 2 bereits entschieden. Wir führten mit 4 1/2 zu 1/2. Es spielten jetzt noch Horst Stubbe am 4. Brett, Johannes Wicke am 7. Brett und Angelika Roh am 3. Brett.

Bei Horst Stubbe kam mit Schwarz eine Englische Eröffnung aufs Brett. Sein Gegner Olaf Gorny ging mit seiner Dame frühzeitig in den Angriff, ohne sich einen ausreichenden Rückweg zu schaffen. Horst legte der Dame ein fein gesponnenes Fangnetz aus. Mit dem 15. Zug konnte Horst mit dem Turm die Dame auf f7 schlagen. Mit dem Qualitätsvorteil spielte er seine Partie bis zum Mattangriff gekonnt zu Ende.

Johannes Wicke und sein Gegner Sylvester Gawlowski spielten einen geschlossenen Sizilianer. Keiner der beiden Akteure konnte sich einen Vorteil erarbeiten, sodass ein Remis das gerechte Ergebnis war.

Jetzt spielte nur noch Angelika Roh am 3. Brett mit den weißen Steinen gegen Rene Broich einen geschlossenen Sizilianer. Die Stellung war stets ausgeglichen. Zwei Remisangebote ihres Gegners hat Angelika ausgeschlagen. Um ca. 17:00 Uhr hatte Angelika mit den weißen Steinen noch 5 Bauern und einen Springer. Ihr Gegner hatte ebenfalls 5 Bauern und einen weißfeldrigen Läufer. Zu diesem Zeitpunkt war für Angelika noch ein Remis möglich. Aufgrund der fehlgeschlagenen Remisangebote ging Rene Broich jetzt beherzt zum Angriff über. Völlig unverständlich ließ Angelika das Vorrücken des gegnerischen Königs in ihre Bauernverteidigung zu. Sie musste hilflos zusehen wie der gegnerische König mit Hilfe des Läufers 2 Bauern nahm. Damit war die Partie aber noch nicht entschieden. Angelika hatte noch drei Bauern und wehrte sich mit ihrem Springer verzweifelt gegen die Niederlage. Ihr Gegner spielte jetzt sehr geschickt und erreichte nach dem Figurenabtausch noch die Umwandlung seines letzten Bauern in eine Dame und gewann. Angelika hätte sich einen schöneren Spieltag bescheren können, wenn sie rechtzeitig in ein leistungsgerechtes Remis eingewilligt hätte.

Der Mannschaftskampf war um 17:30 Uhr beendet.

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Br. Rangnr. SG Drewer 3 Rangnr. SC Recklinghausen Altstadt 2 2:6
1 17 Hess, Marcel 9 Langenfeld, Heinz 0:1
2 18 Mittmann, Sebastian 10 Wickenfeld, Udo ½:½
3 20 Broich, Rene 11 Roh, Angelika 1:0
4 21 Gorny, Olaf 12 Stubbe, Horst 0:1
5 23 Kopp, Udo 13 Redeker, York 0:1
6 24 Horstig, Christian 15 Kwiatkowski, Heinz 0:1
7 3002 Gawlowski, Sylvester 2002 Wicke, Johannes ½:½
8 28 Schmidt, Thomas 19 Littmann, Joschka Marius -:+
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