Erste erleidet bittere Auftaktniederlage

Bei der Rückkehr auf die Verbandsebene hat die erste Mannschaft eine äußerst unglückliche 3:5-Niederlage gegen die Zweitvertretung des SV Castrop-Rauxel erlitten und es damit verpasst, bereits im ersten Spiel zumindest einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt mitzunehmen. Nach zwei Verlustpartien von Frank Block und Peter Spillmann und einem Sieg durch Heinz Grothuesmann kämpfte Alfred Kotlar lange um den Ausgleich, verlor nach über 5 1/2 Stunden Spielzeit aber die Konzentration und schließlich eine fast schon gewonnen geglaubte Partie.

Altstadt I hatte nach dem Aufstieg in der letzten Saison den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben. Castrop II hatte im Vorjahr den siebten Platz in der Verbandsklasse belegt und damit knapp die Klasse gehalten, kann sich in diesem Jahr aufgrund der vermeintlich guten Auslosung aber evtl. sogar in Richtung Tabellenspitze orientieren und war somit vor dem Spiel der Favorit. Doch obwohl der Mannschaftskampf auf Wunsch der Gäste um zwei Wochen vorverlegt wurde, hatten diese offenbar mit Personalproblemen zu kämpfen und mussten auf zwei Spieler ihrer dritten Mannschaft zurückgreifen. Die Aufstellung – auf unserer Seite pausierten Marc Fuhrmann (zu Hause in England), Peter Wernitz (Arbeit) und Romuald Samisch (Urlaub) – ließ daher ein spannendes Duell auf Augenhöhe erwarten.

Den ersten halben Punkt erzielte Albert Wernitz (Brett 2 gegen Ingo Panofen) mit einem Kurzremis. An den anderen Brettern entwickelte sich die Lage ordentlich für uns. Heinz Grothuesmann war an Brett 7 gegen Paul-Luca Wübker leichter Favorit und zeigte schnell warum. Auch Alfred Kotlar hatte an Brett 4 gegen Christoph Zobiegala früh eine angenehme Stellung erreicht. Einzig Frank Block (Brett 5 gegen Reiner Balke) stand etwas zu passiv. Nachdem Frank Stubbe sich an Brett 8 in unklarer Stellung mit seinem Gegner Michael Zygan auf Remis geeinigt hatte, kippte das Duell etwas zugunsten der Castroper. Frank B. stellte eine Figur ein und musste aufgeben, auch Christian Mayeres (Brett 6 gegen Hartmut Tenschert) verlor einen Bauern. Peter Spillmann kam an Brett 3 gegen Thomas Lucke mit den schwarzen Steinen nie richtig zum Ausgleich und stand mehr und mehr passiv, außerdem drohte eine schlimme Zeitnot. Geschlagen geben musste man sich aber trotzdem noch nicht. Heinz hatte erst einen, später einen zweiten Bauern gewinnen können und verwertete das Endspiel sicher zum 2:2-Ausgleich. Auch ich (Brett 1 gegen Malte Hessel) hatte inzwischen eine leicht aktivere Stellung erreichen können, ein konkreter Durchbruch zeichnete sich aber noch nicht ab. Der erneutete Rückstand schien trotzdem nur eine Frage der Zeit zu sein, denn Christian sah seiner Dame zwei Türme und einen weit vorgerückten Freibauern gegenüber.

Als Christian sich plötzlich mit einem Läuferopfer in ein Dauerschach rettete, konnten wir kurz aufatmen, doch der Druck der Gäste ließ nicht nach. Peter stand inzwischen klar schlechter und musste mehrere Bauern zur Abwehr des gegnerischen Königsangriffs geben. Ich hatte den geringen Aktivitätsvorteil, den ich durch die temporäre Kontrolle der offenen c-Linie erlangt hatte, aufgeben müssen und versuchte nun, Läufer und Springer in einem Leichtfigurenendspiel in Position zu bringen. Nach dem Abtausch des Springers musste ich mir aber endgültig eingestehen, dass mein augenscheinlicher Vorteil verflogen war, da sich der übriggebliebene Springer meines Gegners in der noch halbwegs geschlossenen Endspielstellung besser zurechtzufinden schien als mein Läufer. Nachdem Peter an Brett 2 aufgeben musste, starteten an Brett 1 beide Seiten noch ein paar halbherzige Angriffsversuche, bevor wir uns schließlich eingestanden, dass kein Spieler mehr in der Lage war, einen durchschlagenden Angriff zu initiieren. Altstadt lag also 3:4 zurück und es hing alles an Alfred, der zwischenzeitlich eine Qualität gewonnen und diese anschließend für einen Mehrbauern zurückgegeben hatte. Ein Sieg musste her, und mit all seiner Routine schien Alfred seinen Vorsprung tatsächlich etwas auszubauen. Doch die lange Partiedauer machte sich mehr und mehr in der Konzentration bemerkbar und Alfred übersah eine Drohung seines Gegners, die zu folgender Remisstellung führt:

Stellung nach dem 59. Zug von Schwarz

Stellung nach dem 59. Zug von Schwarz

Der Versuch, den König mittels 60. Ke4 zu befreien, scheiterte an 60…Te5+, woraufhin der Monarch wieder nach f3 zurückmuss (61. Kd4 La7#). Auch andere Züge wie bspw. 60. Tg4 oder 60. Ke3 führen nicht zum Erfolg, es folgt einfach 60…Lxf4 61. Txf4 (61. Ke4 Te5+ 62. Kf4 Txd5) Txd5 mit ausgeglichenem Endspiel.

Alfred wollte das Remis dennoch nicht akzeptieren und übersah nach 61. Kf3 Tf5 mit dem Zug 62. Kg4, dass der schwarze Turm den Springer einfach wegnimmt: 62…Txf4+ 0:1.

Letztendlich steht damit eine 3:5- Niederlage im ersten Spiel zu Buche. Es bleibt die Erkenntnis, dass Fehler in der Verbandsklasse noch seltener verziehen werden als in der Bezirksliga. Dennoch bleiben hoffentlich noch genug Chancen, ausreichend Punkte für den Klassenerhalt zu erzielen.

Die Ergebnisse im Überblick:

Br. Rangnr. SC Recklinghausen Altstadt 1 Rangnr. SV Castrop-Rauxel 2 3:5
1 1 Glahn, Michael 10 Hessel, Malte ½:½
2 2 Wernitz, Albert 11 Panofen, Ingo ½:½
3 3 Spillmann, Peter 14 Lucke, Thomas 0:1
4 5 Kotlar, Alfred 16 Zobiegala, Christoph 0:1
5 8 Block, Frank 2001 Balke, Reiner 0:1
6 1001 Mayeres, Hans-Christian 2002 Tenschert, Hartmut ½:½
7 1002 Grothuesmann, Heinz 18 Wübker, Paul-Luca 1:0
8 1003 Stubbe, Frank 20 Zygan, Michael ½:½

Bericht von Michael Glahn

Hier geht’s zum Bericht der Castroper

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